Wie übt man schnelle Läufe? Langsam beginnen und dann immer schneller werden ist nicht nur langweilig, sondern auch ineffizient. In diesem Podcast stelle ich dir vier Überezepte vor, mit denen du schnelle Läufe besser einüben kannst.
Das Grundproblem
Wer langsam beginnt und immer schneller wird, kommt an einem gewissen Punkt oft nicht weiter. Das liegt daran, dass die Bewegungsabläufe je nach Tempo oft unterschiedlich sind. Wir können immer schneller gehen, irgendwann kommt aber der Punkt, an dem wir zu rennen beginnen; und dies ist ein völlig anderer Bewegunsablauf als das gehen.
Die Lösung
Schnelle Läufe müssen (auch) schnell, also im Originaltempo, geübt werden. Mir vier verschiedenen Übestrategien wird das möglich.
1.) Verdoppeln
Beim Verdoppeln wird zuerst der Notenwert verdoppelt oder gar vervierfacht. Statt Achtelnoten spielt so z.B. halbe Noten. Dadurch ist das Tempo sehr viel langsamer. Dann wird der Notenwert (Halbe) geteilt, sodass immer zweimal der gleiche Ton (zwei Viertel) gespielt wird, bevor der Ton wechselt. Darauf wird der ganze Lauf in Viertelnoten gespielt. Diese können dann wieder geteilt werden bis man am Ende bei Achtelnoten herauskommt.
Die Vorteile:
- Die Zunge muss schon so schnell arbeiten wie im Originaltempo
- Die Fonger müssen präzise arbeiten, haben aber doppelt soviel Zeit
- Du hast mehr Zeit zum Notenlesen
2.) Tempi abwechseln
Hier wechselst du zwischen einem Fehlerhaften Originaltempo und einem perfekten viel zu langsamen Tempo ab. Die Schwachstellen, die du im schnellen Tempo ausmachst, kannst du dann im langsamen Tempo ausbügeln. Noch besser funktioniert diese Strategie, wenn du die langsame Version mental und auswendig übst, die schnelle dann aber mit Instrument.
3.) +1
Auch bei diesem Überezept beginnst du im Originaltempo. Du spielst allerdings nur einen Ton. Dann zwei. Wenn die ersten beiden Töne perfekt sitzen, nimmst du den dritten hinzu und so weiter. Die Idee hinter dieser Strategie ist, dass ein weiterer Ton immer möglich ist. Übrigens: Du kannst genauso mit dem letzten Ton beginnen und dann den vorletzten usw. dazunehmen.
4.) Üben in vier Rhythmen
Diese Strategie macht es möglich, dass jeder Tonwechsel langsam und schnell geübt werden kann. Dabei wird der Lauf in vier verschiedene Rhythmen zerlegt. So werden aus 8 Achtelnoten folgende Rhythmen:
- (Punktierte Achtel + Sechzehntel) x4
- (Sechzehntel + Punktierte Achtel) x4
- (Viertel + 3 Achteltriolen) x2
- (3 Achteltriolen + Viertel) x2
Mehr Strategien zum Einüben schwieriger Stücke lernst du im Kurs „J.B. Arban – Blue Bells of Scotland“ kennen.